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Ausweichkrankenhaus „Rosenbaum“

Das damalige Ausweichkrankenhaus Rosenbaum, ist nur noch eine Ruine in der Rosenbaumerstraße und ist nur noch beliebt bei Lostplace-Fans.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]

1 Vorgeschichte
2 Geschichte
3 Quellen
4 Einzelnachweise

Geschichte

Die Bombenangriffe auf deutsche Großstädte wurden zum Kriegsende immer häufiger und es wurden immer mehr Krankenhausplätze benötigt. Man baute daher im ruhigeren Umland der Städte Ausweichkrankenhäuser. Am 14. April 1943 wurde in Hamburg, in der Rosenbaumer Str. 8c das Ausweichkrankenhaus „Rosenbaum“ mit 350 Betten eröffnet. Im Oktober 1943 wurde das Krankenhaus auf 785 Betten erweitert. Es standen Abteilungen für Innere Medizin, Infektions- und Lungenkrankheiten, Chirurgie sowie ein Röntgenlabor, mehrere Operationsräume und eine Apotheke zur Verfügung.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges war jeder Straßenverkehr verboten, weshalb die Verstorbenen nicht auf dem Friedhof beerdigt werden konnten. Man behalf sich mit einem Notfriedhof neben der Krankenhausanlage. Alte Dokumente zeigen dessen Lage im Wald.

Brief einer ehemaligen Mitarbeiterin
Ausweichkrankenhaus
„Rosenbaum“ (14.05.1945)

Meine liebe, gute Inge!

Mir bleibt kein anderer Weg als dieser, Dir schnell einige Zeilen mit der Maschine zu schreiben. Bitte, verzeih mir, aber was in den letzten Wochen an Arbeit auf mich hereinstürzte, war wirklich zu viel. – Na, ich will gleich anfangen zu stöhnen, Du wirst Dir vielleicht auch schon so denken können, dass so eine Umwälzung gerade in dem ärztlichen Sektor viel Arbeit bringt (Krankengeschichten, Arztberichte für 500 Patienten etc.) Jedenfalls habe ich das Gefühl, als hätte ich mir ein paar freie Tage redlich verdient, die ich übrigens zu bekommen hoffe.

Drücke also für mich den Daumen, ich möchte nämlich in der kommenden Woche per Anhalter nach Seelze bei Hannover fahren. Freuen tue ich mich heute schon, ob es vergeblich ist? – Na es wird schon gut gehen, nicht wahr? Die Bazillen schwirren hier schon mächtig, nur ganz wenige unserer alten Patienten sind noch hier. Ein ungemütliches Gefühl hat man jetzt, alles wird umgestürzt, bekannte, liebe Gesichter verschwinden für immer, fremde kommen dafür wieder her, dann ist es ein Hetzen, Scheuern, Packen, zum Davonlaufen!

Vor ein paar Wochen haben wir einen Patienten bei uns aufgenommen. Er wurde aus einem anderen Krankenhaus zu uns verlegt. Er schaut uns immer bei unseren Chorabenden zu, ein gutaussehender Mann. – Naja, und es hat sich sogar herausgestellt, dass er ein richtiges Talent im Singen ist. Du glaubst gar nicht, wie er versteht uns mitzureißen, Du mußt einfach mitmachen! Du, Inge, es macht mir richtig Freude! – Heute Abend ist wieder Singen, ich freue mich schon jetzt auf diesen Ausgleich und ihn wiederzusehen. Mehr kann ich allerdings noch nicht sagen, du weißt ja, wie das hier so ist.
Wie geht es Dir so im Allgemeinen? Hoffentlich so gut wie mir! – Wir können wirklich nicht klagen. Du musst unbedingt auch mal wieder zu uns kommen, wir müssen nochmals genauer darüber sprechen, ja? So, liebe Inge, schreibe bald wieder und lasse mich nicht so lange auf Post warten, wie ich es bei Dir tat.

Mit ganz lieben Grüssen deine Hanna

Das Krankenhaus war nach heutigen Maßstäben äußerst schlicht eingerichtet. Die langen Baracken hatten jeweils zwei Sanitärblöcke. Die Patienten lagen in Mehrbettzimmern mit Sprossenfenstern und Oberlichtern. Die OP-Säle hatten keine Klimaanlagen und wurden mit Fliegennetzen vor eindringenden Insekten geschützt.

Eine Zeit lang nach dem Kriegsende (1959) wurde das Ausweichkrankenhaus „Rosenbaum“ geschlossen und zum Abriss freigegeben – dazu kam es jedoch bis heute nicht.